Tinhof, F. (2023). Audizium: Entwurf eines akustischen Rückzugs- und Nutzungsraum am Praterstern [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2023.99367
Architektur wird im heutigen Kontext nahezu ausschließlich auf einer visuellen Ebene konzipiert, entworfen, bewertet und vermittelt. Durch das Ausklammern anderer Sinnes-Ebenen werden so Räume geschaffen, die nicht mehr den Menschen entsprechen und ihnen sogar schaden können. Auf die Akustik fokussiert bedeutet dies zusammen mit einem immer lauter werdenden Stadtraum eine hohe Lärmbelastung in allen Lebensbereichen und damit einhergehend soziopolitischen und gesundheitlichen Probleme. Diese Arbeit soll zu einer menschenzentrierten Architektur beitragen, in der über die visuelle Ebene hinaus auch die akustische in die Konzeption aufgenommen wird. Als Grundlage dafür wird die Verbindung zwischen „Mensch“, Akustik und Architektur untersucht und aufgezeigt, welche Probleme aus der gegenwärtigen „tauben“ Architektur resultieren. Die gewonnenen Erkenntnisse und Konzepte werden in eine Architektur am Wiener Praterstern übersetzt, welche als Kontraposition zu den akustisch und gesundheitlich problematischen Straßen- und Lebensräumen dient, Lösungsansätze für die Lärmbelastung im Innen- und Außenraum experimentell aufzeigt und als Leuchtturmprojekt die Relevanz der Akustik wahrnehmbar werden lässt.
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In today's context, architecture is conceived, designed, evaluated and communicated almost exclusively on a visual level. By excluding other senses, spaces are created that no longer correspond to people and can even harm them. Focusing on acoustics, this means together with an increasingly noisy urban space, high noise pollution in all areas of life and accompanying sociopolitical and health problems. This work is intended to contribute to a human-centered architecture, in which the acoustic level is included in the conception beyond the visual level. As a basis for this, the connection between humans, acoustics and architecture is investigated and the problems resulting from the current "deaf" architecture are shown. The insights and concepts gained will be translated into an architecture at Vienna's Praterstern, which serves as a counter position to the acoustically and health problematic street and living spaces, experimentally demonstrates approaches to solutions for noise pollution indoors and outdoors and, as a lighthouse project, allows the relevance of acoustics to become perceptible.