Schwab, D. (2017). Sozialer Wohnbau für Stadtregionen : Grundlagen und Eckpunkte für eine stadtregionale Wohnbaustrategie [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2017.45299
Social Housing; Affordable Housing; functional urban regions; Cooperation; Regional Housing
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Abstract:
Stadtregionen bilden den wichtigsten Lebens- und Wirtschaftsraum in Österreich. Der hohe Bestand an sozialem Wohnbau und der Zugang für eine breite Bevölkerungsgruppe haben in der Vergangenheit maßgeblich zur Leistbarkeit von Wohnraum in Stadtregionen beigetragen, auch wenn die Wohnkosten in den letzten Jahren stark angestiegen sind. Wohnungspolitische Überlegungen sind nur sehr selten vorhanden. In der vorliegenden Arbeit werden daher erstmalig Eckpunkte für eine stadtregionale Wohnbaustrategie definiert. Diese umsetzungsorientierte Strategie umfasst die Bedarfsplanung, die Verfügbarmachung von Bestandswohnungen sowie unterschiedliche Maßnahmen für den Wohnungsneubau. Aufbauend auf der Literaturrecherche, der Datenanalyse des stadtregionalen Wohnbaubestandes, den ExpertInneninterviews und zwei Fallbeispielen (Mittelstadtregion Leoben und Kleinstadtregion Weiz) werden unterschiedliche Handlungsempfehlungen und ein Prozessablauf zur Verbesserung der Zugänglichkeit zu leistbarem Wohnraum in Stadtregionen dargelegt. In der Wohnbauanalyse zeigte sich, dass der soziale Wohnbau für Stadtregionen eine besondere Bedeutung hat. 85% des Gesamtbestandes an sozialem Wohnbau konzentrieren sich auf die 34 österreichischen Stadtregionen. Den Kernstädten kommt im sozialen Wohnbau in fast allen Stadtregionen eine überproportionale Bedeutung zu. Um den Zugang und die Verfügbarkeit von sozialem Wohnbau zu verbessern, braucht es Kooperationen zwischen Gemeinden. Dafür benötigte Kooperationsmodelle sind vorhanden und können von den Gemeinden bzw. Stadtregionen angewendet werden. Das Spektrum reicht dabei von informellen bis hin zu institutionalisierten Kooperationen. Um Wohnbau allerdings zu einem stadtregionalen Thema zu machen, muss dieses zunächst auf die Agenden der regionalen Gremien kommen. Die Rahmenbedingungen und die daraus entstehenden Herausforderungen sind in Stadt-regionen unterschiedlich. Eine stadtregionale Wohnbaustrategie muss daher je nach Herausforderungen unterschiedlich ausgerichtet sein. Dies wird anhand der Mittelstadtregion Leoben und der Kleinstadtregion Weiz deutlich. Die Mittelstadtregion Leoben verfügt über einen großen Bestand an sozialem Wohnbau und muss sich vermehrt auf eine bessere Kooperation bei Bestandswohnungen fokussieren. Die Kleinstadtregion Weiz hat hingegen einen sehr schwach ausgeprägten Bestand an sozialem Wohnbau, weist aber insbesondere in der Achse Weiz-Gleisdorf ein hohes Bevölkerungswachstum auf. Daher muss der Fokus auf der Sicherung von Flächen für den sozialen Wohnbau, sowie dem Wohnungsneubau gelegt werden. Maßgeblich für die Entwicklung einer Gemeinde im Sinne der Wohnbevölkerung ist auf die ausreichende Verfügbarkeit von leistbarem Wohnraum zu achten. Aufgrund der unterschiedlichen funktionalen Verflechtungen in Stadtregionen bedarf es stadtregionalen Kooperationen zur strategischen Abstimmung der Wohnbautätigkeit und Siedlungsentwicklung.
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Urban regions are the most important areas for housing and economic activities in Austria. The big stock of social housing coupled with the openness to a broad section of the population are responsible for a wide selection of affordable homes in urban regions. However, housing costs went up in recent years. Since strategic approaches to housing are rare, a change is needed. Therefore, key points of a housing strategy in urban regions have been defined in this thesis. This strategy includes housing demand forecasts, improvement of accessibility to social housing and construction of new tenements. Building on a literature research, an analysis of housing data in urban regions, several interviews with planning and housing experts and two case studies (Leoben and Weiz), different suggestions of action have been released. Furthermore, a process to improve access to social housing has been established. The analysis of housing data shows that social housing is of high importance within urban regions. 85% of all social housing is located in urban regions and therefore part of one of the 34 Austrian urban regions. Core cities fulfil an important function as they provide disproportionate numbers of social housing. To improve access to social housing, cooperation between municipalities is needed. Cooperation is possible trough different models. This ranges from informal to institutionalized cooperation within urban regions. In order to make housing a regional topic, stake-holders need to put it on the agenda of regionals councils. The framework conditions and the resulting challenges are diverse in numerous urban regions. Therefore, a regional urban housing strategy must be oriented differently according to the challenges. This was illustrated by the medium-sized urban region of Leoben and the small-sized urban region of Weiz. Leoben has a large social housing stock and must focus on better cooperation with existing housing estates. Weiz, on the other hand, has a very small social housing stock. Particularly the area between Weiz and Gleisdorf is growing rapidly. Therefore, the focus within the urban regional must be on securing land for further social housing development, as wells as increased construction of social housing. A sufficient availability of affordable housing is essential for the development of a municipality in the sense of the residential population. Due to different functional merges within urban regions, cooperation on social housing and settlement development on a strategic level is necessary.
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Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers