Fallstudie am Wiener Geschosswohnungsbau der Nachkriegszeit Ein Vergleich thermisch-energetischer, ökologischer und nutzungstechnischer Aspekte anhand verschiedener Sanierungsvarianten und eines Neubauentwurfs

Abstract

Wohngebäude verursachen einen hohen Anteil an Treibhausgas-Emissionen in Österreich. Um eine Reduzierung dieser zu erreichen, müssen thermisch-energetische und auch ökologische Maßnahmen an Gebäuden umgesetzt werden, damit in Zukunft mithilfe steigernder Sanierungsraten maximal zulässige Emissionen eingehalten werden können. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, anhand der Planung mehrerer Sanierungsvarianten und eines fiktiven Neubaus Möglichkeiten aufzuzeigen, bereits bestehende Wohngebäude in Wien thermisch-energetisch und/oder ökologisch zu verbessern. Gegenstand dieser Arbeit ist eine Fallstudie an einem in Wien häufig vorkommenden, mehrgeschossigen Wohngebäude der 1960er Jahre im fünften Wiener Gemeindebezirk.Das Interesse besteht darin zu erörtern, inwiefern Verbesserungen der Energieeffizienz und ökologischer Aspekte mittels verschiedener Maßnahmen in den Sanierungsvarianten erzielt werden können. Dabei werden die Sanierungsvarianten und der fiktive Neubau anhand verschiedener Bewertungstools, wie den erstellten Energieausweisen und OI3-Ausweisen einander gegenübergestellt. Die drei Themenschwerpunkte für den Vergleich bilden erstens ein thermisch-energetischer Vergleich, zweitens ein ökologischer und entsorgungsspezifischer Vergleich und drittens, ein nutzungstechnischer Vergleich.Dabei hat die Vergleichsanalyse ergeben, dass alle Sanierungsvarianten gegenüber dem Bestandsgebäude Verbesserungen erwirken. Die ökologischen Sanierungsvarianten konnten aus thermisch-energetischer und ökologischer Perspektive die besten Ergebnisse erzielen. Dabei stellt die Kombination aus einer ökologischen Veränderung der Gebäudehülle und einem nachhaltigen Heizsystem die wirksamste Sanierungsmethode dar. Die Sanierung des Bestands steht dem Neubau thermisch-energetisch nicht nach, kann jedoch gleichzeitig aus ökologischer Perspektive klare Vorteile haben. Der nutzungstechnische Vergleich zeigt Vor- und Nachteile bezüglich des Bestandsgebäudes und Neubaus auf.

iResidential buildings cause a high proportion of greenhouse gas emissions in Austria. In order to achieve a reduction in these emissions, thermal-energetic and ecological measures must be implemented in buildings so that maximum permissible emissions can be maintained in the future with the help of increasing renovation rates. The present work is intended to contribute to this by using the planning of several renovation variants and a fictitious new building to show possibilities for improving existing residential buildings in Vienna in terms of thermal energy and/or ecology. The subject of this work is a case study of a common multi-storey residential building from the 1960s in Vienna's fifth district.It is of interest to see the extent to which improvements in energy efficiency and environmental aspects can be achieved through different measures in the refurbishment options. The refurbishment options and the fictitious new building will be compared using various assessment tools, such as the energy performance certificates and OI3 certificates. The three main topics for the comparison are firstly, a thermal-energetic comparison, secondly, an ecological and disposal-specific comparison and, thirdly, a usage-related comparison.The comparative analysis showed that all refurbishment options achieve improvements compared to the existing building. The ecological refurbishment options achieved the best results from a thermal-energetic and ecological perspective. The combination of an ecological change to the building envelope and a sustainable heating system is the most effective refurbishment method. The refurbishment of the existing building is not inferior to new construction in terms of thermal energy, but at the same time can have clear advantages from an ecological perspective. The utilization comparison shows the advantages and disadvantages of the existing building and the new building.