Erb, I. (2016). Venedig in Wien : die Inszenierung des Ephemeren als Spielfeld der Moderne [Dissertation, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2016.27872
Venedig in Wien war zugleich ein begehbares Bühnenbild, inszenierte Architektur, Zauberstadt und Leistungsschau und ein Sinnbild für das Ephemere. Zeitlich begrenzt in Bau, Bestimmung und Bestand und als Nachbau der Lagunenstadt eine Metapher des Vergänglichen zeigte Venedig in Wien die Modernität sowohl in ihrer programmatischen als auch in ihrer transitorischen Deutung. Die Vergnügungsstadt als zeitlich begrenztes Raummodell in der Architektur zu verorten, heißt Zusammenhänge herzustellen zwischen Ephemerem in der Architektur und dem Beginn einer Entwicklung, die für die anbrechende Moderne prägend war. Das Ephemere wird im Architekturdiskurs oft nur am Rande abgehandelt oder andern Bereichen des Gestaltens wie der Kunst und dem Theater zugeordnet. Im zeitlich Begrenzten könnte jedoch die Möglichkeit zum Wandel liegen. In einer Zeit, in der Abstraktion in der Malerei und Atonalität in der Musik entstanden, in der Bewegung Kunst und Wissenschaften prägte, orientierte sich die Architektur an den bleibenden Werten der Vergangenheit. Ziel der Arbeit ist es, das Ephemere in der Architektur zu untersuchen und auf seine Bedeutung für den Architekturdiskurs in der Zeit des Fin de Siècle zu überprüfen. Beginnend mit der Untersuchung des Ephemeren in seinen architektonischen Erscheinungsformen, über die Auseinandersetzung mit der Inszenierung im gebauten Raum, endet die Arbeit schließlich mit der Interpretation des Ephemeren auf Grund einer Beschreibung derVergnügungsstadt in ihrer Vielschichtigkeit. In einem zeitlichen und räumlichen Umfeld des Aufbruchs und der Erneuerung zeigte Venedig in Wien die Inszenierung des Ephemeren in der Architektur als ein Spielfeld der Moderne.
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Venice in Vienna was a walkable theatre stage, scripted architecture and a total artwork, at the same time. Temporary in its structure, volatile in its use and as the imitation of old Venice a symbol of decay, Venice in Vienna can be seen as an allegory of the ephemeral. By introducing the amusement park of Vienna's Fin de siècle as an exemplary work of architecture, conclusions about the significance of the ephemeral in architecture at the time of early modernism can be drawn. Venice in Vienna represents modernity in its programmatic as well as in its transitory sense. The notion of the ephemeral is typically discussed in categories, such as art, theatre and entertainment and less likely in the architectural discourse. However, especially in times of renewal the ephemeral could imply the opportunity of change. Abstraction in art, atonality in music and scientific breakthrough were the achievements of modernity. While movement characterized art and science around the turn of the century, architecture remained classical. Topic and aim of this work is to show the connection between temporary structures in built space and the development of new architectural concepts in beginning modernism. The present study begins with the consideration of the ephemeral in its different architectonical manifestations, continues with the specification of staging in built space, and ends with the interpretation of the ephemeral in architecture based on the description of the amusement city in its manifold ambiguity. Against the backdrop of renewal and awakening Venice in Vienna shows the ephemeral in architecture as a playground of modernity.
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Zusammenfassung in englischer Sprache Abweichender Titel nach Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers