E251 - Institut für Kunstgeschichte, Bauforschung und Denkmalpflege
-
Date (published):
2018
-
Number of Pages:
83
-
Keywords:
Kaserne
de
casern
en
Abstract:
Diese Arbeit behandelt die Neubzw. Umnutzung der Martinek-Kaserne, einer ehemaligen Artilleriekaserne in der Kleinstadt Baden bei Wien, ca. 20km im Süden der Bundeshauptstadt. Die Frage nach neuen Konzepten und Ideen für das Areal an der Badener Südausfahrt stellt sich bereits seit zehn Jahren. Damals gab der Verteidigungsminister die Schließung bekannt. 2013 zogen die letzten Soldaten aus, seither steht die Kaserne leer. Besonders herausfordernd ist die Vielzahl an mitbestimmenden Protagonisten, welche bei einem Neubzw. Umnutzungsprojekt in dieser Größenordnung beteiligt sind. Inhaber dieser Kaserne ist der Bund und so für den Verkauf zuständig. Die Fläche der Kaserne teilt sich auf zwei Gemeinden auf, welche über die Widmung des Areals entscheiden. Zusätzlich existiert ein Denkmalschutz auf einem Teil der Anlage und bei Änderungen am Bestand ist die Zustimmung des Bundesdenkmalamtes einzuholen. Ziel dieser Arbeit ist, neben der Standortanalyse, welche bereits gut das vorhandene Potential dieser Anlage herausarbeitet, einen Lösungsvorschlag zu präsentieren, der auf all die oben genannten Faktoren eingeht. So nimmt die Arbeit Bezug auf den Denkmalschutz und den schwierigen Umgang mit den Bestandsbauten. Weiters zeigt der Entwurf auf, wie sich ein ehemaliges Kasernenareal, das Wohnund Arbeitsplatz von mehreren hundert Leuten war, in ein modernes Wohnquartier umwandeln lässt. Im Kern der Anlage entstehen unter Verwendung der geschützten Bestandsbauten ein Seminarhotel, ein Schwefelbad, und eine pavillonartige Marktzone in der Größe eines mittelgroßen Supermarktes. Zusätzlich sind bei einem Quartier in dieser Größe auch ein Kindergarten und eine Volksschule notwendig. Diese Situieren sich ebenfalls im Zentrum und sorgen so für eine belebte Mitte. Weiters wird das Angebot um Bürogebäude mit aktuell notwendigen Trakttiefen ergänzt, welches die Entwicklung einer lokalen ökonomischen Struktur zulässt. Mit der Installation einer zentralen Sammelgarage, und dem aufgreifen der originalen Bebauungsform der Kaserne können große Freiflächen, sowohl als Promenade in der Mitte der entstehenden Bebauung, als auch am Rand als naturnaher Park freigespielt werden. Eben diese Sammelgarage sorgt auch für eine verkehrsberuhigte Zone, sodass neben den oben genannten Freiräumen auch eine Vielzahl an Räumen zwischen den Gebäuden entsteht. Die gesamte Wohnzone erstreckt sich zwischen Promenade und Park, und setzt sich aus Stadtvillen mit einem bunten Wohnungsmix und kompakten Reihenhäusern zusammen. Diese Struktur erlaubt ein Wohnungsangebot, das auf eine heutige Gesellschaftsstruktur mit geänderten Bedürfnissen an den Wohnraum eingehen kann, indem unterschiedliche Wohnungsgrößen in diversen Preiskategorien geboten werden. Dieses Areal besitzt ein unglaubliches Potential um einen vernünftigen und leistbaren Stadtteil zu entwickeln, welcher neben der charmanten Lage in den Weinbergen und der guten Lage in der Stadt auch leistbares Wohnen für dessen Anwohner verspricht.
de
This project deals with the replanning of the former Martinek artillery barracks, situated in Baden, a small town about 20km to the south of Vienna. In 2008, when the former minister of defence announced the closure of the complex the question of how to deal with the huge area in the south of Baden arose. 2013 the last soldier left and since then the area stayed unexploited. The biggest challenge is the large number of authorities involved. The federal government is the owner of the property and thereby responsible for the sale of the real estate. Administration underlies two municipalities that decide about the zoning plan. In addition, part of the buildings are classified as protected historical monuments, so any changes to the facade need approval of the Federal Monuments Office. In this work, a thorough analysis of the site shows the enormous potential of the complex. A solution is presented taking into account the interests of all involved parties, at the same time developing an outstanding example for a modern residential quarter, harbouring living as well as working space for several thousand people. Modern concepts of open common spaces and local infrastructure are sensibly integrated in the existing historic structure. In the centre there is a seminar hotel, a small thermal bath with sulphurous water and a market zone with small pavilions, all located in historically protected buildings. Additionally a kindergarten and an elementary school are found in the heart of the complex fostering vivid street life, supported by common areas and playing grounds. The plan is supplemented by office buildings offering currently necessary tract depths to enable the development of a local economic structure. A central, collective garage ensures a traffic calmed zone in the living area, making room for wide open spaces and smaller, more intimate ones between the structures. The entire residential area extends between the promenade and the park, and is made up of town houses with a colourful mix of flats and compact terraced houses. This structure allows a housing supply that corresponds to a modern social structure with changed need in housing, by offering different apartment sizes in various price categories. This area has incredible potential to develop a dynamic, vibrant neighbourhood, which promises affordable living for its residents in addition to its charming location in the vineyards and proximity to the city centre.