Schoening, C. (2011). Nachhaltigkeit in ausgewählten Bereichen der Immobilienwirtschaft : Unterschiede in Definition und Umsetzung [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubtuw:1-50153
Angesichts der Probleme, vor denen die heutige Gesellschaft in den Bereichen Ökonomie, Ökologie sowie im Sozialen steht, gilt Nachhaltigkeit seit einiger Zeit als ein Ausweg in eine gerechtere und umweltschonendere Zukunft. In sämtlichen Bereichen von Wirtschaft und Gesellschaft sind die Akteure bemüht, eigene Handlungen im Lichte der Nachhaltigkeit zu präsentieren und sorgen durch den inflationären Gebrauch des Wortes für eine Verwässerung des dahinterstehenden Prinzips. Diese Tendenz ist auch verstärkt im Bereich der Immobilienwirtschaft spürbar und die Marktteilnehmer sind bemüht, in ihren Projektentwicklungen auf vermeintliche Nachhaltigkeitsaspekte Rücksicht zu nehmen. Die vorliegende Arbeit geht davon aus, dass der Begriff Nachhaltigkeit in der Immobilienbranche nicht einheitlich verstanden wird und dass bei den Marktteilnehmern Unterschiede in den Definitionen, in den Schwerpunkten sowie in den Umsetzungsstrategien vorhanden sind. Anhand von leitfadengestützten Experteninterviews werden die genannten Inhalte mit verschiedenen Führungspersonen aus dem Bereich der Immobilienprojektentwicklung erörtert und die Aussagen miteinander verglichen. Des Weiteren wird geprüft, ob die Definitionen und Zielsetzungen den ganzheitlichen Vorgaben, wie sie beispielsweise durch die Vereinten Nationen erarbeitet wurden, entsprechen. Es konnte festgestellt werden, dass die befragten Experten unter der Nachhaltigkeit von Immobilien in erster Linie eine langfristige stabile Nutzbarkeit von Gebäuden verstehen und die jeweiligen Schwerpunkte und Umsetzungsstrategien in Bezug auf Ökonomische, Ökologische sowie soziale Nachhaltigkeit sehr unterschiedlich bewertet werden. Weitestgehend unberücksichtigt bleiben dabei Forderungen nach Chancengleichheit und Gerechtigkeit für jetzige und künftige Generationen. Somit sind die Bemühungen in der Immobilienwirtschaft zwar zu begrüßen, entsprechen jedoch nicht der Tragweite der Nachhaltigkeit, wie sie von den Vereinten Nationen formuliert wurde.