Gegenstand dieser Arbeit ist die Unteruchung der Grundzustandseigenschaften und der thermoelektrischen Leistungsfähigkeit mit Pr gefüllter Skutterudite Pr_yFe_4-x(Co,Ni)_xSb_12, auf Si/Ge basierender Typ I Clathrate und der Zn Germanide RE_2Zn_6Ge_3 mit RE=La, Ce, Pr, Nd, Sm und Gd mittels magnetischen, thermodynamischen und transport-orientierten Methoden, wobei letztere die Berechnung der thermoelektrischen Figure of Merit aus elektrischem Widerstand, Thermokraft und thermischer Leitfähigkeit ermöglichen. Die magnetischen Eigenschaften der Randphase Pr_0.73Fe_4Sb_{12} (kubische Raumgruppe Im3, Nr. 204), die unterhalb von 4.5 K langreichweitige magnetische Ordnung zeigt, sind stark von Kristallfeldeffekten beeinflußt. Basierend auf einer Neuberechnung des Hamilstonoperators für die kubischen Raumgruppen T und T_h, wird erfolgreich versucht, experimentelle Werte der magnetischen Suszeptibilität und inelastische Neutronenspektren theoretisch zu beschreiben. Dabei werden die Resultate auch mit dem bis dato verwendeten Hamiltonoperator für kubische Symmetrie verglichen. Der neu berechnete Hamiltonoperator liefert den magnetischen Triplettzustand #GAMMA#^2_4 als Grundzustand und weiters ein nicht verschwindendes Matrixelement zwischen #GAMMA#^2_4 und dem ersten angeregten Zustand #GAMMA#_1. Dieser Übergang wird in der Tat im inelastischen Neutronenspektrum beobachtet. Berechnung der magnetischen Entropie und des Spin-Disorder Anteils zum elektrischen Widerstand aus der modellierten Kristallfeldaufspaltung ermöglichen anschließend einen weiteren Vergleich mit dem Experiment. Durch sukzessive Substitution von Fe durch Co oder Ni wird die magnetische Ordnung unterdrückt. Isotherme Magnetisierungsmessungen zeigen im Zuge dessen auch eindeutige Änderungen der Kristallfeldaufspaltung. Im Weiteren kommt es zur Reduktion des elektronischen Anteils zur spezifischen Wärme, der für die Randphase Pr_0.73Fe_4Sb_12 einige hundert mJ/molK"2 beträgt und somit auf Schweres-Fermionen-Verhalten hinweist. Die thermoelektrische Güte von mit Pr gefüllten Skutteruditen kommt durch die experimentell beobachteten sehr hohen Seebeckkoeffizienten zum Ausdruck, die für die Verbindung Pr_0.21Fe_2.5Ni_1.5Sb_12 in Werten um 220 #mu#V/K bei einer Temperatur von etwa 450 K ihr Maximum erreichen. Darüberhinaus ergeben die Experimente Gitteranteile der thermischen Leitfähigkeit in einer Größenordnung, die von amorphen Materialien oder Gläsern bekannt sind. Thermokraft und thermische Leitfähigkeit werden in Abhängigkeit von der Probenzusammensetzung untersucht. Die Änderung der thermischen Leitfähigkeit mit abnehmendem Fe-Gehalt wird modellhaft durch die Streuung von Gitterschwingungen an einer 'festen Lösung' bestehend aus einem mit Pr gefüllten-, und einem leeren Untergitter verursacht. Die Verbindungen RE_2Zn_6Ge_3 (RE=La, Ce, Pr, Nd, Sm und Gd) konnten mit Hilfe von Röntgenbeugungsuntersuchungen der hexagonalen Raumgruppe P62m, Nr. 189, zugeordnet werden, wobei weiters die Zusammensetzung durch Eletronenstrahlmikroanalyse überprüft wurde. Sämtliche Verbindungen zeichnen sich durch magnetische Ordnung aus, die höchste Übergangstemperatur wird mit 28.8 K in Gd_2Zn_6Ge_3 beobachtet. Aus isothermen Magnetisierungsmessungen wird antiferromagnetische Ordnung bestimmt, mit Ausnahme der Probe Ce_2Zn_6Ge_3, für die eine Art von Ferrimagnetismus angenommen werden kann. Aus den Daten elastischer Neutronenbeugung unter- und oberhalb der Ordungstemperaturen ergeben sich die magnetischen Strukturen von Nd_2Zn_6Ge_3 und Pr_2Zn_6Ge_3. Alle Verbindungen zeigen metallisches Verhalten im gesamten experimentell zugänglichen Temperaturbereich, weiters relativ kleine negative Thermokräfte, die auf Elektronen als primäre Ladungsträger hinweisen, und mäßig niedrige thermische Leitfähigkeiten. Kondowechselwirkungen, welche oft in intermetallischen Ce Verbindungen und eher selten auch in Pr enthaltenden Materialien beobachtet werden, scheinen von untergeordneter Bedeutung in Ce_2Zn_6Ge_3 und Pr_2Zn_6Ge_3 zu sein. Typ I Clathrate Ba_8Al_xSi_42-3/4x#Box#_4-1/4x und Ba_8Ga_xSi_42-3/4x#Box#_4-1/4x mit x=8, 12, 16, wobei #Box# Defekte in der Struktur bezeichnet, als auch Ba_8Cu_4Si_42-xGa_x (x=0, 4, 6, 8), Ba_8In_16Ge_30 und Eu_2-x(Sr,Ba)_6-xM_ySi_46-y mit M=Cu, Al und Ga kristallisieren in der standardisierten Typ I-Ba_8Al_16Ge_30 Struktur (Raumgruppe Pm3n, Nr. 223). Aus geometrischen Überlegungen wird ein Stammbaum für alle bekannten intermetallischen Clathratphasen erstellt, der sich auf einem simplen Untergitter aus Si/Ge Atomen begründet. Während Ba und Sr in Abwesenheit von Eu beiderseits 2a und 6c Gitterpositionen besetzen, führt die teilweise Substitution durch Eu zu einer neuen quarternären geordneten Variante der Ba_8Al_16Ge_30 Struktur, in der Eu exklusiv auf 2a Positionen zu finden ist und sich die Verteilung von Ba bzw. Sr auf die 6c Gitterplätze reduziert. Magnetische Untersuchungen wurden für die auf Eu basierenden Proben durchgeführt, welche alle langreichweitige Ordnung zeigen. Bestätigung hiefür liefern Röntgenuntersuchungen an den L_III Absorptionskanten von Eu, die eindeutig auf divalentes magnetisches Eu hinweisen. Widerstandsmessungen unter Druck liefern Erkenntnisse über die RKKY Wechselwirkung, die für die magnetische Kopplung der seltenen Erden via Leitungselektronensystem verantwortlich ist. Alle hergestellten Proben sind Metalle mit geringer elektrischer Leitfähigkeit und Seebeckkoeffizienten, die -75 #muV/K, in den meisten Fällen -30 #mu#V/K nicht übertreffen. Jedoch ergeben sich thermische Leitfähigkeiten, deren Größenordnung durch die starke Phononstreuung an Ba, Sr und Eu, welche anharmonischen, lokalisierten Schwingungen unterworfen sind, zu erklären ist.