Bartos, A. (2016). Sportzentrum in Kagran : konstruktive Konzepte unter dem Aspekt der Kooperation von Architekt und Ingenieur [Diploma Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2016.39582
Im Verlauf der technischen Entwicklung der Industrialisierung trennte sich das Berufsbild des Baumeisters in jenes des Architekten und des Ingenieurs. Diese Abgrenzung zwischen entwerfenden Architekten und berechnenden Ingenieurs äußert sich in der Folge auch im breiten Spektrum an Bauten: Von der künstlerisch gestalteten Architektur, für die Konstruktion ein notwendiges Übel ist, bis zum einwandfrei konstruiertem Zweckbau, bei dem nicht viele Gedanken an Gestaltung verschwendet wurden, ist heutzutage alles möglich. Bei der heutigen Zusammenarbeit zwischen Architekt und Ingenieur lassen sich nach Christoph Baumberger grundsätzlich drei Arten feststellen: Der Monolog, das Selbstgespräch und der Dialog. Der Monolog ist eine Methode, die sich bei Architekten häufig beobachten lässt. Sie ordnen der Gestaltung alles unter und der Ingenieur ist nur einer von vielen Experten, die ihre Leistungen im Dienst des Entwurfs abliefern. Das Selbstgespräch trifft auf den Ingenieur zu, der sich als Architekt verhält und den Anspruch an die Architektur hat, dass sich jede Gestaltung der Form vom Tragverhalten der Konstruktion ableitet. Beispielhaft für diesen Typus wird Pier Luigi Nervi und sein Palazzo del Lavoro behandelt, einer dieser genialen Ingenieur-Architekten des letzten Jahrhunderts, welcher die Möglichkeiten vom Konstruieren mit Beton zu neuen Höhepunkten geführt hat. Der Dialog ist eine weniger verbreitete Methode, sie beschreibt die Zusammenarbeit eines Architekten und Ingenieurs, die von der Konzeption bis zur Ausführung erfolgt und sich gegenseitig befruchtet und bedingt. Als Beispiel für diesen erfolgreichen Dialog wird die Zusammenarbeit zwischen dem Architekten Christian Kerez und dem Ingenieur Joseph Schwartz an der Schule Leutschenbach in Zürich, sowie von Miller & Maranta mit Jürg Conzett anhand der Voltaschule in Basel betrachtet. Anhand dieser Beispiele wird untersucht, welche Voraussetzungen notwendig sind für eine erfolgreiche Kooperation zwischen Ingenieur und Architekt und was aus einer solchen Zusammenarbeit resultiert.
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In the course of the technological development during the industrialization the profession of the builder separated to that of an architect and a civil engineer. Therefore, the delineation between a designing architect and a calculating civil engineer is also expressed in a wide variety of buldings: from the artistically created architecture, where construction is a necessary evil, to a perfectly constructed functional building, where no thoughts were made on design - everything is possible these days. Nowadays the cooperation between architects and civil engineers can be classified in three groups, according to Christoph Baumberger: the monologue, 'talking to oneself' and the dialogue. The monologue is a method that is widely practised among architects. They put design before everything else and the civil engineer is just one of many experts, who provides his service for making the project possible. The act of talking to oneself is a matter of engineers, who act like architects and demand of architecture that the design expresses the load-bearing behaviour of the building. The example of this type in this book is Pier Luigi Nervi and his Palazzo del Lavoro, he is one of the genius engineer-architects, who led the possibilities of constructing with concrete to new heights. The dialogue is a less common method, it describes the cooperation between an architect and a civil engineer, which starts very early in the project - they tend to stimulate each other. Examples for successful dialogues are Christian Kerez with Joseph Schwartz at the Schule Leutschenbach in Zurich, and Miller & Maranta with Jürg Conzett at the Voltaschule in Basel. On the basis of these examples the conditions that are necessary for a successful cooperation between architects and civil engineers, as well as the results of these cooperations, will be examined.