Aigner, R. (2016). Mobilisierung von Privatkapital für Immobilienprojektfinanzierungen [Master Thesis, Technische Universität Wien]. reposiTUm. https://doi.org/10.34726/hss.2016.37282
Diese Arbeit untersucht die Möglichkeiten zur Einbindung von Privaten Anlegern in die Finanzierung von Immobilienprojekten in Österreich. Hier ermöglicht insbesondere die neue Finanzierungsform -Crowdfunding- sowie der in Österreich im August 2015 beschlossene rechtliche Rahmen im Zuge des Beschlusses des Bundesgesetzes über alternative Finanzierungsformen (Alternativfinanzierungsgesetz - AltFG) neue Möglichkeiten. Einerseits wird untersucht, inwiefern diese neue Finanzierungsform in die Strukturierung einer Immobilienprojektfinanzierung eingebaut werden kann. Dafür werden erst die wirtschaftlichen und rechtlichen Grundlagen theoretisch beleuchtet und dann in Frage kommende Finanzierungsinstrumente auf ihre Vor- und Nachteile untersucht. Anhand von Beispielen aus der Praxis werden die Anwendungsmöglichkeiten aufgezeigt. Andererseits werden die möglichen Anlageinstrumente aus Sicht der Kapitalgeber beleuchtet und auch hier die Vor- und Nachteile herausgearbeitet. Crowdfunding ist eine ursprünglich für die Finanzierung von jungen innovativen Unternehmen oder von Sozialprojekten erfundene Finanzierungsform. In seiner kurzen Geschichte hat sich Crowdfunding rasant entwickelt. Den Erfolg verdankt Crowdfunding unter anderem Innovationen in der Investorenansprache. Diese Erkenntnisse wurden in der Arbeit berücksichtigt und können durchaus auch in der Vermarktung von Immobilienanlageprodukten genutzt werden. Das Ergebnis der Arbeit in Hinblick auf die Anwendbarkeit von Immobilien Crowdfunding in der österreichischen Praxis ist geteilt. Die vom Gesetzgeber vorgesehene Freiheit in der Gestaltung der Finanzinstrumente ermöglicht einerseits maßgeschneiderte Konditionen für Bauherren, wie Beispielsweise die Verknüpfung der Rendite mit der Entwicklung von für den Projekterfolg wichtigen Parametern, andererseits führt sie aber auch zu einem geringeren Schutz der Anleger. Das, und die für die Risikoklassifizierung fehlenden Prozesse, bedingen eine große Eigenverantwortung der Emittenten. Da sich durch Crowdfunding aber erstmals die Möglichkeit bietet auch Anrainer oder künftige Benützer von Immobilien direkt an dem Projekt zu beteiligen, ist eine nachhaltige Etablierung durchaus vorstellbar.